Samstag, Dezember 04, 2010

Saver Benedikt | Leserartikel | ZEIT ONLINE

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Saver Benedikt

Erstaunliches erreicht den Christenmenschen und auch den Rest der verdutzten Welt in den letzten Tagen aus dem Vatikan seitens des heiligen Vaters. Kondome, immer schon – in Kombination mit der Schwangerschaftsverhütung – ein Reizwort innerhalb der katholischen Kirche, möchte Papst Benedikt nicht mehr als absolut verboten ansehen. Schon will man jubeln und ihm, wie der Gesamtheit der katholischen Kirche, eine gewisse Einsicht bescheinigen – doch weit gefehlt: Im Endergebnis strebt er lediglich einem neuen Höhepunkt der Bigotterie und des Fanatismus entgegen. Nicht, was er tut, ist entscheidend – was er unterlässt, ist es.

Natürlich ist es zuerst positiv, dass der Papst Kondome zum Schutz gesunder Menschen vor ansteckenden Krankheiten offenbar erlauben möchte. Hiermit macht er gerade in einigen Gebieten auf dem afrikanischen Kontinent den Weg für eine Eindämmung der Verbreitung von Aids frei. Das diese Einsicht viel zu spät kommt, muss allerdings auch nicht weiter betont werden, auch nicht, dass Rom hier eine immense Schuld auf sich geladen hat, das sich selbst wichtiger nimmt als die, für die er angeblich da ist. Jedenfalls wird die katholische Kirche nicht müde, dies immer wieder zu betonen.

Äußerst fragwürdig ist allerdings weiterhin die Haltung dieses Papstes zu vielen anderen Fragen. Konzentriert man sich auf die Fakten und nicht auf das, was sich die zu früh Jublenden erhoffen, wird schnell klar, dass für diesen Papst immer noch die Kirche und ihr Dogma entscheidend ist und nicht der Mensch. Insbesondere seine Aussagen zum Islam deuten im Kern auf eine weitere Verhärtung hin. Auch von Seiten des Papstes wird im Grunde lediglich die Unfehlbarkeit des Glaubens ins Feld geführt, Ungläubige werden von Seiten des Vatikan defacto geächtet und als minderwertige Individuen angesehen. Auch geschiedene Christen bezeichnet er als Christen, die unterhalb dessen stehen, was für ihn ein Christ sein sollte. Der Begriff vom »Untermenschen« ist hier nicht mehr weit und die Parallele zu einigen Denkmustern innerhalb des Islam, der »Ungläubige« gerne als minderwertig darstellt, ist kaum von der Hand zu weisen.

Anpassen will er sich nicht, dieser Papst – er will es, übrigens völlig erwartungsgemäß und durch seine eigene Biografie begründet – immer noch nicht. Realitäten erkennt er offensichtlich nicht an, wie ihm auch die Individualität und die gesellschaftliche Entwicklung ein Dorn im Auge sind. Kein Wunder, dass er sich mit einigen Vertretern des Islam gut versteht, vertritt man in Teilen doch die gleiche menschenverachtende Haltung, die immer noch glaubt, ein paar »Warme Worte« könnten Humanität ersetzen und der Glaube stünde über dem Individuum, natürlich neben seinen heiligen Männern. Es geht um Macht und um nichts sonst. Was diesen Papst im Jahr 2010 nach wie vor auszeichnet, ist sein extremes Herrschaftsdenken, das dem eines Despoten nahekommt. Hierzu gesellt sich eine unglaubliche Borniertheit beim Blick auf den angeblich so beliebigen Wohlstandsbürger und sein Verdacht, die Trennung von Sexualität und Ehe würde zur Beliebigkeit führen. Das tut sie natürlich nicht. Beliebigkeit ist gänzlich unabhängig von Rechtserhältnissen und auch von Sakramenten.

Alles, was für diesen Papst zählt, ist die katholische Kirche und ihr Erhalt in der bekannten Form. Dieser Kirche als Machtinstrument gilt seine Sorge, nicht den Menschen. Wie ist es sonst erklärlich, dass Vorgänge im Zusammenhang mit der Pius-Bruderschaft und dem sexuellen Missbrauch fast ausschließlich aus der Kirchen- kaum aber aus der Perspektive der Opfer gesehen werden. Das sexueller Missbrauch zuerst ein Problem der Opfer ist und nicht der Kirche – diese Einsicht scheint Papst Benedikt verborgen geblieben zu sein. Naiv mag wohl der gelten, der in den aktuellen Aussagen des Papstes eine Weiterentwicklung oder gar Öffnung der katholischen Kirche erkennen will. Sie ist schlicht und einfach nicht vorhanden. Eher das Gegenteil ist der Fall und sich bietende Chancen werden seitens der katholischen Kirche nicht genutzt. Es bleibt dabei, dass Papst Benedikt monarchenhaft regiert und sich selbst defacto zum Gott erklärt – belegt durch sein Werten, sein Handeln und seine Unterlassungen.

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Leser-Kommentare

Mittwoch, Dezember 01, 2010

Startseite | Kirchensteuer.de - Die Kirche und unser Geld

Startseite | Kirchensteuer.de - Die Kirche und unser Geld

(IBKA) Der Internationale Bund der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA) macht auf den Neustart des Informationsportals "kirchensteuer.de" aufmerksam. "Wir freuen uns darüber, dass Mitglieder des IBKA ein Portal eingerichtet haben, das mit verbreiteten Irrtümern über die Kirchensteuer aufräumt. Wir gehen davon aus, dass viele Menschen ihre Kirchenmitgliedschaft überdenken werden, wenn sie erfahren, wie ihre Kirchensteuer verwendet wird und wie die Finanzierung der Kirchen tatsächlich aussieht", kommentiert der Erste Vorsitzende René Hartmann.

Der Neustart des Infoportals steht im Zusammenhang mit dem "Jahr des Kirchenaustritts", das vom 11.11.2010 bis zum 11.11.2011 in Deutschland stattfindet. Die völlig neu gestaltete und mit überwiegend neuen Inhalten gefüllte Seite soll interessierten Journalisten und Bürgern wertvolle Informationen über die Erhebung und Verwendung der Kirchensteuer bieten. Herzstück der Seite ist dabei eine umfangreiche Liste mit Fragen und Antworten zur Kirchensteuer. Zu finden sind aber auch zahlreiche Artikel zur Thematik sowie Übersichten zu zentralen Kirchensteuerthemen.

Die Position der leitenden Redakteurin übernimmt Heike Jackler, die als Mitarbeiterin der vom IBKA herausgegebenen Zeitschrift "MIZ" sich in den letzten Jahren intensiv mit den Finanzen der Kirchen auseinandergesetzt hat. Unterstützt wird sie bei Ihrer Arbeit durch die Redaktion der "MIZ" und durch Kirchensteuerexperten der säkularen Verbände.

Im IBKA haben sich nichtreligiöse Menschen zusammengeschlossen, um die allgemeinen Menschenrechte – insbesondere die Weltanschauungsfreiheit – und die konsequente Trennung von Staat und Religion durchzusetzen. Wir treten ein für individuelle Selbstbestimmung, wollen vernunftgeleitetes Denken fördern und über die gesellschaftliche Rolle von Religion aufklären.

Dienstag, November 30, 2010

Kirchenfinanzierung: Fragen und Antworten | hpd

Kirchenfinanzierung: Fragen und Antworten | hpd

Die Katholische Bischofskonferenz hat vor einer Woche eine lange Liste mit 37 Fragen und Antworten zur Kirchenfinanzierung veröffentlicht. Da dies auch als Beitrag zur gegenwärtigen Diskussion über die staatliche Finanzierung der Kirchen anzusehen ist, hat Carsten Frerk, der Autor des „Violettbuch Kirchenfinanzen“, diese Antworten durchgesehen und kommentiert.

Montag, November 29, 2010

interessante violette Links » Nics Bloghaus II

interessante violette Links » Nics Bloghaus II

Nov 282010

Der WDR hat ein Interview mit Carsten Frerk, dem Autoren des Violettbuches geführt, dass erfreulicher Weise auch als Podcast bereitsteht: und zwar hier.

Sehr interessant finde ich einen Artikel im Neandertal-Kurier Blog. Ein Blog, der sich selbst als christlich beschreibt, veröffentlicht einen kritischen Artikel: “Violettbuch Kirchenfinanzen” – überflüssig und trotzdem notwendig! in dem es unter anderem heißt:

“Das Buch von Carsten Frerk ist überflüssig, weil es nichts verändern wird im Finanzwesen „Kirche“. Davon gehe ich aus! Mich hat nur gewundert, wie zum Beispiel unsere evangelische Amtskirche – die EKD – darauf reagierte.” Im Weiteren geht er auch auf die Gegendarstellung der EKD ein und zitiert auch aus den beiden von mir aufgegriffenen Artikeln auf evangelisch.de von Thomas Begrich (hier und hier). Und findet es ebenso unseriös, dass dieser sich mit dem Hinweis, da es sich bei Frerks Buch “nur” um eine Streitschrift und nicht um ein sachliches Buch handelt, aus der Affäre zu ziehen versucht.

Die beiden Veröffentlichungen haben mir gezeigt, was „interessengeleitet“ bedeuten kann – und dann auch diese perverse Argumentation: wenn man die Finanzierung der Kirche mit staatlichen Zuschüssen diskutieren und vielleicht auch abschaffen will, dann gefährdet man den Glauben und Gott und den Bestand der Kirche – und es entsteht eine „Gesellschaft ohne Barmherzigkeit.“ Das tut weh, wenn so argumentiert und Ansprüche auf Finanzen verteidigt werden! Und ist m.E. ein Armutszeugnis für die, die so reden – müssen!

Es gibt Momente, wo mir kritische Christen näher zu sein scheinen, als die “eigenen Leute” :-)

Wir werden also in Deutschland mit diesem finanziellen Verzahnungsproblem weiter leben müssen. Ich bin nur der Überzeugung, dass dadurch der Schaden für die Kirche immens ist [...] „Freie Kirche in einem freien Staat“ – oder: Trennung von Staat und Kirche – aber etwas konsequenter! Und wenn: Dann sollten wir uns nicht „von außen“ zwingen lassen, sondern aus eigenem Antrieb vollziehen – zum Wohle und Nutzen unserer Kirche!

Freitag, November 12, 2010

Dawkins: “Ratzinger ist ein Feind der Humanität” — wissenrockt.de

Dawkins: “Ratzinger ist ein Feind der Humanität” — wissenrockt.de

Dawkins: “Ratzinger ist ein Feind der Humanität”

20. September 2010 06:15 4 comments Von Thomas Buchholz

Der Nazi-Vergleich von Papst Benedikt XVI. hat säkulare und nichtreligiöse Menschen auf den britischen Inseln entsetzt. Am Samstag standen den knapp 80.000 Fans des Kirchenoberhaupts etwa 15.000 Demonstranten gegenüber, welche gegen die konservative Politik des Papstes Stellung bezogen. Unter den Kritikern waren auch Prominente wie Sir Ian Kellen. Von deutschen Medien wurden die Proteste gegen Benedikt XVI. zwar fast völlig ignoriert. Richard Dawkins äußerte sich aber entschieden zum entsetzlichen Nazi-Vergleich des Kirchenführers. In einer Rede fasste der Oxford-Professor zusammen, was säkulare Menschen Englands über Ratzingers Positionen denken.

Mittwoch, Oktober 20, 2010

Folter-Methoden der katholischen Inquisition - Teil 2

Folter-Methoden der katholischen Inquisition -Teil 1

Folter-Methoden der katholischen Inquisition -Teil 1

Dokumentation: Hier Staat, dort Kirche - Nachrichten Print - DIE WELT - Debatte - WELT ONLINE

Dokumentation: Hier Staat, dort Kirche - Nachrichten Print - DIE WELT - Debatte - WELT ONLINE


Die Welt: 07:30|

Dokumentation

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Hier Staat, dort Kirche

Sozialdemokratische Kirchenkritiker, die am Samstag einen "Arbeitskreis Laizistinnen und Laizisten in der SPD" vorbereitet haben, streben eine stärkere Trennung von Staat und Kirche an. In einem Konzeptentwurf nennen sie zehn Forderungen, die wir in Auszügen dokumentieren . Die Website www.spd-laizisten.de wurde gestern gesperrt.

1. Gesetze und öffentlicher Raum müssen neutral bleiben: Verfassungen, Gesetze und öffentliche Bauten gehören allen Bürgern. Zur Wahrung der weltanschaulichen Neutralität gehören religiöse Symbole nicht in Gerichte, Parlamente, Rathäuser, staatliche Krankenhäuser, Kindertagesstätten und Schulen sowie Behörden.

2. Neutrales öffentliches Bildungswesen: Der Staat darf weder religiös bestimmte Erziehungsziele vorgeben noch einen Religionsunterricht als ordentliches Lehrfach an den Schulen gewährleisten. Statt des bisherigen Bekenntnisunterrichtes sollen alle Schülerinnen und Schüler unabhängig von ihrer Herkunft und Religionszugehörigkeit einen Unterricht über die ethischen Grundlagen des Zusammenlebens, über die Inhalte der großen Religionen und über die weltanschaulichen Grundlagen unserer Kultur erhalten.

3. Ablösung der Staatsleistungen an die Kirchen: Die Vorschrift des Grundgesetzes, alle auf Gesetz, Vertrag oder besonderen Rechtstiteln beruhenden Staatsleistungen an die Religionsgesellschaften abzulösen, ist bisher nicht erfüllt. Der Bundesgesetzgeber muss endlich die hierfür notwendigen Gesetze erlassen. Die direkte und indirekte Finanzierung der Klerikergehälter, der Theologenausbildung und des Religionsunterrichts sind zu beenden.

4. Abschaffung von Rechtsprivilegien: Alle Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften sind nach dem allgemeinen Vereinsrecht zu behandeln. Die katholische Kirche ist in internationalen Gremien als NGO einzustufen, wie es bei allen anderen Religionsgemeinschaften bereits üblich ist. Der Straftatbestand der "Gotteslästerung" (§ 166 StGB) ist ersatzlos zu streichen.

5. Abschaffung von Steuerprivilegien: Die Einziehung der Kirchensteuer durch den Staat ist zu beenden.

6. Abschaffung von Finanzprivilegien: Über die Kirchensteuern hinaus beziehen bestimmte Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften in den Bundesländern hohe Zuschüsse auf Basis von Konkordaten bzw. Staatsverträgen. Diese Verträge sind so umzugestalten, dass sie sich auf ein sinnvolles Minimum, z.B. bei der Unterstützung kultureller Angelegenheiten, beschränken, wobei der Grundsatz der Gleichbehandlung aller Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften einzuhalten ist.

7. Beendigung der Priesterausbildung durch den Staat: Die theologischen Fakultäten an staatlichen Hochschulen sind abzuschaffen. An ihrer Stelle sind religionswissenschaftliche Institute einzurichten.

8. Gleiche Mitarbeiterrechte: Über die für alle Tendenzbetriebe geltenden Besonderheiten hinaus dürfen die Rechte von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nicht beschnitten werden.

9. Keine öffentliche Militärseelsorge: Ihre staatliche Organisierung und Finanzierung ist zu beenden.

10. Öffentlich-rechtlicher Rundfunk ist kein Kirchenfunk: Die Rundfunkräte der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten sind so umzugestalten, dass dort keine Religions- oder Weltanschauungsgemeinschaft übermäßigen Einfluss erhält.

Montag, Oktober 11, 2010

Seite3.ch - Das gottlose Treiben der Vatikanbank

Das gottlose Treiben der Vatikanbank

Freitag, 8. Oktober 2010



Gianluigi Nuzzi ist für den Vatikan wohl sowas wie der Antichrist mit Schreibmaschine. Denn der italienische Journalist enthüllt seit Jahren das teuflische Treiben der Vatikanbank, der wahrscheinlichst bösesten Bank der Welt. Sie wäscht das dreckige Geld der Mafia, finanziert Kriege und schmiert Regierungen. Denn die Vatikanbank untersteht keinem staatlichen Kontrollsystem. Jetzt wird gegen Chefs der Vatikanbank wegen Geldwäsche ermittelt.

Der Vatikan ist nicht nur der Erfinder des Teufels, sondern auch der Sünde. Mal abgesehen von den bekannten Sünden wie Folter, Massenmord, sexueller Missbrauch, Habgier, Machtbessenheit und Sadismus, kommt im Falle von Papst Pius X II noch eine ordentliche Kokainsucht dazu. Ein Papst Pius war es übrigens auch, der 1942 zwischen zwei Flaschen Coca-Wein die diabolische Vatikanbank zum gottlosen Unternehmen machte.

Wie jeder Stein in Rom auf den Erlösen von Sklaverei, Unterdrückung und Plünderung gebaut wurde, wurde auch die Vatikanbank auf den Gewinnen der Weltverbrechen errichtet. Bis zum heutigen Tag. Wie der italienische Journalist Gianluigi Nuzzi in seinem Buch „Vatikan AG“ schreibt, ist die Bank des Teufels in unglaubliche Machenschaften verwickelt. Von geheimen Mafiakonten, weissgewaschenen Schmiergeldkonten von Politikern und das Abwicklen von Drogen-, Waffen- und Schwarzgeldern ist die Rede. Das ist nicht gerade sehr christlich.

Die Fakten aus dem Buch fassen zusammen, was ein Vatikanbankmitarbeiter, der wohl seine Seele retten wollte, während 20 Jahren an Dokumenten gesammelt hat. Es sind über 4000 Stück, die nach seinem Tod von Gianluigi Nuzzi ausgewertet wurden.

Wie nur die wenigsten Katholiken wissen, untersteht die Bank ihres „Papas“ keiner staatlichen Kontrolle, ausser der seinen. Die Bank braucht sich an kein Gesetz zu halten, weil der Vatikan-Staat über dem Gesetz steht und kein Staat über die Kirche richten kann. Selbst die Geschäftsberichte der Vatikanbank unterliegen strengster Geheimhaltung. Sogar Rechtshilfegesuchen von Staatsanwälten werden meistens nicht stattgegeben. So sieht der Himmel aus, das Paradies für Gangster, Diktatoren und Terroristen. Und Mitarbeiter – sie geniessen umfängliche Immunität.

Doch mit der Veröffentlichung von Gianluigi Nuzzis Buchs vor einem Jahr, das für einen riesigen Skandal sorgte, hat sich bei der Vatikanbank einiges getan. Obwohl die Geschäftsberichte immer noch geheim bleiben, ist die Vatikanbank durch eine Währungsvereinbarung mit der EU verpflichtet, sich an die Geldwäschegesetze zu halten.

Tut sie aber anscheinend nicht. Gegen den Chef der Vatikanbank Ettore Gotti Tedeschi wird laut der Nachrichtenagentur Reuters wegen Geldwäsche ermittelt. Auch dem ehemaligen McKinsey-Berater und dem Generaldirektor der Vatikanbank, Paolo Cipriani, wird vorgeworfen, die Behörden nicht zureichend über Geldtransaktionen informiert zu haben. Der Banken-Chef, dem auch eine Mitgliedschaft im katholischen Geheimdienst Opus Dei nachgesagt wird, hat die Vorwürfe empört zurückgewiesen und auch der Vatikan sein "Erstaunen" über die Aktion bekundet. Ist Lügen nicht auch eine Sünde?






Seite3.ch - Das gottlose Treiben der Vatikanbank

Freitag, Oktober 08, 2010

Universelles Leben - "C" wie Zollitsch

Universelles Leben - "C" wie Zollitsch

"C" wie Zollitsch


Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, will Politikern sagen, was "christlich" ist. CDU und CSU berieten am 27.9.2010 auf einer zweistündigen Veranstaltung, die sie als "Kongress" mit dem Titel "Das C ist unser Programm" angekündigt hatten, was christliche Politik sei. Als kirchlicher Hirte der politischen Schafe erschien der Erzbischof. Was christlich sei, könne die CDU/CSU nicht als "interne Angelegenheit betrachten", so der Oberpriester aus Freiburg. Sie müssten sich "einer externen Prüfung aussetzen". Für seine eigene Institution hatte er eine solche "Außenprüfung" vor kurzem allerdings noch abgelehnt, als die Freien Christen für den Christus der Bergpredigt eine gerichtliche Überprüfung des kirchlichen Etiketts "christlich" verlangten (vgl. www.christus-oder-kirche.de). Jetzt räumte er gegenüber den kirchlichen Helfershelfern in der CDU/CSU-Fraktion des Deutschen Bundestages ein, dass sich auch die Kirche fragen lassen müsse, ob sie den Politikern immer die notwendige christliche Orientierung gäbe.

Da hat er wohl recht: Man denke nur an die höchst unchristlichen Verbrechen in den Massentierställen und Tierversuchslabors unserer Tage. Die Kirche hat durch ihre jahrhundertelange Tierverachtung diese Barbarei moralisch vorbereitet und billigt sie weiterhin. Was würde Jesus von Nazareth dazu wohl sagen? Oder man denke an die Verbrechen der kirchlichen Kinderschänder, die jahrzehntelang von Zollitsch und seinesgleichen vertuscht wurden. Was sagte Jesus von Nazareth dazu? "Wer Ärgernis gibt einem dieser Kleinen, die an Mich glauben, dem wäre besser, dass ein Mühlstein an seinen Hals gehängt und er ersäuft würde im Meer, wo es am tiefsten ist." (Mt.18,6)

Wer so viel Mühlsteine am Hals hat wie die katholische Institution, kann den Politikern, die sich in ihrem Parteinamen dem C verschrieben haben, kaum weiterhelfen. Sie haben unter langjährigem kirchlichen Beistand das Christliche längst verloren – durch eine heillose Steuerpolitik zu Lasten der Armen, durch unchristliche Militäreinsätze in Afghanistan und durch eine naturvergessene Umweltpolitik, um nur einige Beispiele zu nennen. Insofern war der "Wertekongress", den sie unter dem "C" einberufen hatten, eher eine Versammlung von Etikettenschwindlern.

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Freitag, September 17, 2010

Universelles Leben - Die Fata Morgana aus Rom

Universelles Leben - Die Fata Morgana aus Rom



Die Fata Morgana aus Rom


Wenn der Papst in Großbritannien oder anderswo einfliegt, wird er als Staatsoberhaupt behandelt. Doch das ist eine Fiktion. Der Vatikan ist nichts anderes als ein bebauter Garten und die Bevölkerung besteht aus den jeweils diensthabenden Päpsten und Prälaten und ihren Haushälterinnen. Den Staatscharakter bekam das Prälatenviertel Roms durch eine der finstersten Gestalten des vorigen Jahrhunderts verliehen, durch den italienischen Diktator Benito Mussolini, der mit der römischen Kirche gemeinsame Sache bei der Zerstörung der italienischen Demokratie machte. Die destruktive Energie von damals wirkt bis heute nach, wenn es immer wieder vorkommt, dass Straftäter aus den Reihen der vatikanischen Bewohner unter Berufung auf die staatliche Immunität der italienischen Justiz entzogen werden. Mit Recht verlangt der ehemalige UN-Richter und Menschenrechtsexperte Geoffrey Robertson, die Fiktion, dass die Vatikanstadt ein Staat sei, endlich aufzugeben.

Der Papst ist kein Staatsoberhaupt, sondern der Chef aller Katholiken dieser Welt. In dieser Funktion sollte er sich freilich nicht als Stellvertreter Christi ausgeben. Denn auch das ist eine Fiktion: Jesus von Nazareth hat keinen Stellvertreter installiert und wollte auch von Priestern und Prälaten nichts wissen. Die Priesterkaste Seiner Zeit ließ Ihn umbringen und die Priesterkaste von heute hat Ihn ebenfalls längst verraten.

Deshalb sollte sich die Vereinigung, der der Papst vorsteht, auch nicht christlich nennen. Denn auch das ist nichts anderes als die Vorspiegelung falscher Tatsachen. Ein protziger Kirchenkonzern, dessen Repräsentanten sich in vergoldeten Palästen und in heidnischen Ritualen feiern lassen, haben mit dem Nazarener nichts gemein, ganz zu schweigen von den schweren Verbrechen, die durch und in dieser Organisation in Vergangenheit und Gegenwart begangen wurden bzw. werden. Während der Papst in Großbritannien einfliegt, erschüttert die Aufdeckung sexueller Gewalt katholischer Priester gegen Hunderte von Kindern und Jugendlichen die belgische Öffentlichkeit. Und auch in Deutschland werden am laufenden Band neue Verbrechen von Kinderschändung bekannt.

Da der jetzige Papst der Chef der katholischen Kinderschänder und einer der Hauptverantwortlichen für das lange Verschweigen und Vertuschen der Verbrechen ist, will ihn der Londoner Philosoph Prof. Anthony Grayling bei seinem Besuch in England verhaften lassen. Aber dagegen hilft dem Schirmherrn pädophiler Priester wieder die Fiktion, dass er ein Staatsoberhaupt sei. Es wird Zeit, dass sich diese Fata Morgana endlich auflöst.

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