Montag, Oktober 28, 2013

Milliarden für die Kirche - Staatliche Subventionen für Kirche - Ende der Dotationen

Milliarden für die Kirche - Staatliche Subventionen für Kirche - Ende der Dotationen

28.10.2013 -
Den damaligen Fürstbischöfen wurden im Jahr 1803 in erster Linie die "Reichslehen" genommen, die dem Reich (!) gehörten, nicht der Kirche / Kirche hat bereits mindestens 13 Milliarden Euro zuviel bekommen - Die Kirche wurde auf diese Weise also gar nicht im großen Stil enteignet, wie sie das derzeit immer wieder behauptet. Der oberste Lehnsherr nahm vor allem die Reichslehen für die feudalen Fürstbischöfe zurück und übertrug sie "weltlichen" (aber natürlich ebenfalls "gut katholischen" oder "gut evangelischen") Landesfürsten. Dazu heißt es in einem entsprechenden Lexikon:
"Man versteht unter Lehen – lat. feudum, feodum, beneficium – das ausgedehnteste Nutzungsrecht an einer fremden Sache, das sich auf eine Verleihung seitens des Eigentümers gründet ... Sprachlich hängt der Ausdruck ´Lehen` mit leihen zusammen, bedeutet also so viel wie geliehenes Gut (vgl. heute ´Darlehen`) ... Den Gegensatz zum Lehen bildet das freie Eigentum ... Der König gibt Land oder Ämter an Kronvasallen, diese geben sie weiter an Untervasallen ... Ursprünglich war eine Lehnsbindung ein lebenslanges Treueverhältnis ... In Deutschland war die Auflösung des Lehnsverbandes ein langer Prozess" (http://de.academic.ru/dic.nsf/dewiki/1169494)
Leider ist der Lehnsverband bis heute noch nicht wirklich aufgelöst, denn die Kirche saugt immer noch am Staat und behandelt ihn wie einen Feudalstaat.
Wie war es damals? Auch in Deutschland war der oberste Lehnsherr der König, der die Lehen zunächst an "weltliche Fürsten" und katholische Fürstbischöfe gab, die Teile davon ebenfalls als "Lehen" an Untergebene weiter verleihen konnten. Eigentum blieb aber das "Reich", dem der König vorstand.
Die Kirche erweist sich auch hier als "Meisterin der Fälschung", denn man tut heute so, als hätte der Staat der Kirche damals "ihr" "Eigentum" schlechthin weg genommen. Wo die Kirche tatsächlich "Eigentümer" war und nicht nur "Lehnsempfänger", müsste also genauer heraus gearbeitet werden, wenn dies bei der Abschlussrechnung noch von Bedeutung werden sollte. Mit Sicherheit ist die damalige so genannte "Säkularisierung" jedoch schon x-fach abgegolten durch 210 Jahre uferlose Millionensubventionen an die Kirchen.

Außerdem wirft dieser Sachverhalt eine noch viel interessantere Frage auf: Wie hat die Kirche das, was sie 1803 als "Eigentum" beanspruchte, erworben? Durch Kreuzzüge, Raub, Betrug, Folter, Krieg, Hinrichtung, Mord, Erbschleicherei, Nötigung, Beschlagnahmung, Enteignung, Bestrafung, Höllendrohungen, Bestechung, Korruption usw., so dass nun auch die Zeit für die Aufdeckung eines weiteren Sachverhalts ist: Der Reichtum der Kirche ist Blutgeld. Es ist schlicht ein Unding, dass sich ein demokratisches Gemeinwesen noch über 200 Jahre später verpflichtet fühlt, den Räuber für den Teil seiner Beute zu entschädigen, den man ihm wieder hat nehmen können. Die Kirche fordert derzeit - maßlos, dreist und verlogen, wie sie immer ist und war - einen 25fachen Jahresbeitrag als einmaligen weiteren (!) "Entschädigungs"-Beitrag", also erneut Milliarden über Milliarden. Doch was wäre gerecht? Im Endergebnis und unabhängig von den Detailuntersuchungen, den wir nicht vorgreifen möchten, kann es, soviel ist jetzt schon ersichtlich, nur eine Schlussfolgerung geben: Die staatliche Finanzierung der Großkirchen sofort beenden und ohne neue Abschlagszahlungen. Im Gegenteil: Eine Gegenrechnung sollte die Grundlage der Verhandlungen sein.
Denn die angeblichen kirchlichen "Entschädigungsansprüche" sind längst überbezahlt. Die Humanistische Union rechnete dies bereits im April 2011 aus (hpd Nr. 11447, 18.4.11). Der Politologe und Kirchenfinanz-Experte Dr. Carsten Frerk stellte daher mit Recht die Frage, ob die Kirchen nicht eigentlich sogar mehr als 13 Milliarden Euro zurückzahlen müssten, statt immer weitere Zahlungen zu erhalten. (MIZ Nr. 2 2/2011, S. 31)

Wie hat die Kirche ihren unermesslichen Reichtum erworben? (Foto: Jacques Gallot, The Hanging, 1632, Art Gallery of New South Wales, Wikimedia-Commons Lizenz)

Diese 13 Milliarden Euro könnten z. B. für soziale Projekte zur Verfügung gestellt werden oder für den Klimaschutz und damit dem Schutz für künftige Generationen, nachdem die kirchliche Lehre von der ego-menschlichen gnadenlosen Ausbeutung der Schöpfung nach dem Prinzip "Macht euch die Erde untertan" die Welt seit Jahrhunderten in Richtung Abgrund trieb (vgl. hier), den man in unserer Zeitenwende mit dem Stichwort "Herannahende Klimakatastrophe" bezeichnen könnte.


Literatur und TV:

Lesen Sie dazu auch:
 Der Theologe Nr. 38 - Der Gott Mammon und seine Kinder
 Freie Christen Nr. 3 - Der  Reichtum der Kirche ist Blutgeld

Weitere Meldungen zum Thema "Kirche und Geld" finden Sie in:
 Der Theologe Nr. 16: Johannes Paul II., Benedikt XVI., "schwarzer Papst" Bergoglio im Vatikan
 Der Theologe Nr. 23: Das Staatsross und sein kirchlicher Reiter
  Sowie die Serie über "Kirche und Geld" in der Zeitschrift Das Weisse Pferd

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